Sonntag, 10. November 2013

Phase 3


Die Einsamkeit ist ein sonderbaren Wesen.
Lautlos kommt sie im Dunkeln angeschlichen,setzt sich ans Bett, streicht dir im Schlaf übers Haar. Umschlingt dich so fest, dass der Atem ins Stocken gerät, das Blut sich erhitzt und der Herzschlag zu rasen beginnt, während ihr Lippen die Härchen in deinem Nacken streifen. Sie hinterlässt Lügen in deinem Herzen, legt sich neben dich in der Nacht und verschlingt das Licht aus allen Ecken und Winkeln. Sie weicht nicht mehr von deiner Seite, und reicht dir nur die Hand um dich wieder nach unten zu zerren, wenn du dich gerade mühsam aufrappeln willst.
[…]
Und selbst wenn du dich beruhigst. Wenn du bereit bist zum Aufbruch. Wenn du bereit bist zum Neubeginn. Selbst dann steht die Einsamkeit wie ein alter Freund neben dir im Spiegel, starrt dich an, bezweifelt, dass du ohne sie leben kannst. Und du findest keine Worte, um dich zu wehren, um dich zu wehren gegen diese Worte – du bist nie gut genug nie gut genug nie gut genug.
Rette mich vor dir, Tahereh Mafi


Ich habe zwei angefangene Blogeinträge auf dem PC, einen über das Wochenende mit der Überraschungsparty für eine Freundin, von dem ich eigentlich unbedingt erzählen wollte, und einen darüber, wie sehr mich gerade alles hier nervt. Zwei weitere wollte ich noch schreiben, darüber, dass die Tage allein gar nicht so schlimm waren, wie ich erwartet hatte, und darüber, wie schön die Zeit mit meiner Familie war.

Stattdessen knalle ich euch dieses Zitat, das ich heute morgen gelesen habe, hin.

Weil gerade alles irgendwie schlimm ist. Ich hätte nie, nie gedacht, dass ich so sehr Heimweh haben würde.

Es ist wohl normal.

Auf dieser Seite (http://www.auslandserfahrungen.de/TipsundTricks/Heimweh.html) habe ich eine Einteilung von Heimweh in verschiedene Phasen gefunden. Ich stecke wohl gerade tief in Phase 3 drin. Ich will eigentlich nur nach Hause. (Und trotzdem, zum Beispiel gestern bei der Bonfire Party an meiner Schule, hat mich der Gedanke geschockt, dass ich das nächste Bonfire hier nicht miterleben werde. Es ist verrückt.)
Ich glaube nicht, dass ich ganz nach Hause möchte. So richtig. Für immer. Nein, auf keinen Fall.

Aber was soll ich denn machen wenn ich gerade bei jeder Erinnerung in Tränen ausbreche?

Alles hier hat den Glanz des Neuen verloren und ist nur trist und grau. Ich will nach Hause.
Genau noch 40 Tage habe ich, dann darf ich über Weihnachten zurück. Dieser Fakt hält mich gerade aufrecht. Und die Hoffnung, dass ich diese Phase irgendwann hinter mir lasse. Und – ganz wichtig – die wenigen Leute, von denen ich mir sicher bin, dass sie meine (guten) Freunde sind. An einem Teil meines Freundeskreises beginne ich ein bisschen zu zweifeln. Aber ich hoffe, mein Zitat hat Recht und es sind nur „ Lügen in deinem Herzen“.

Ich bin so froh, dass England nicht so schrecklich weit weg von zu Hause ist. 40. Der Countdown läuft.

Bitte, bitte drückt mir die Daumen, dass mir mein leben hier ohne den Glanz des Neuen und ohne den Schleier des Heimwehs immer noch gut gefällt. Vielleicht sogar wieder wunderbar, wenn das Heimweh einmal überwunden ist.

Aber wie kämpft man gegen die eigenen Tränen?

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Von Sehnsucht, Heimweh und Wunderbarem



Kennt ihr diese Gefühlsachterbahn? Bestimmt, wenn ihr auch weg seid, und ihr werdet sie kennenlernen, wenn ihr weg geht.
Im einen Moment ist die Welt heil, ja perfekt, ihr lacht mit euren neuen Freunden, fühlt euch wohl wo ihr seid und genießt die Zeit.
Und dann, manchmal komplett aus dem Blauen heraus, fängt das Atmen an wehzutun. Ihr habt das Gefühl, keine Luft mehr zu bekommen und ihr spürt diesen stechenden Schmerz in eurem Inneren. Eure Augen brennen und ihr müsst die Tränen fließen lassen, damit ihr wieder atmen könnt und der Scherz zu einer dumpfen Leere wird.
Heimweh.

Ich muss sagen, im Großen und Ganzen war meine bisherige Zeit hier toll. Aber es gibt eben auch diese anderen Momente.
Ich hatte jetzt noch nicht so extrem viele Heimwehanfälle. Manchmal hatte ich unglaubliches Glück, dass so ein „Heimwehtag“ auf einen Tag voller toller Erlebnisse gefallen ist und deshalb ganz schnell vergessen wurde. Manchmal hatte ich kein solches Glück.

Nach einem wunderbaren Wochenende, dem ich hoffentlich den nächsten Eintrag widme, war der Montag schrecklich. In einer Woche haben wir Ferien und schlicht jeder mit dem ich bisher irgendwas näher zu tun hatte fährt nach Hause. Ich bekomme zwar Besuch von meiner Familie, allerdings kommen sie erst am Mittwoch Abend an, das im Klartext heißt, dass ich 5 Tage mehr oder weniger allein rumzukriegen habe. Und wenn schon ein Sonntag allein manchmal schlimmes Heimweh auslöst, was dann bitte erst 5 Tage?

Und dann die Tatsache, dass alle nach Hause fahren. Nach Hause. Eine Woche zu Hause klingt wie Musik in meinen Ohren, und ich wünsche mir nicht selten, dass ich auch nach hause gehen würde. (Eine Entscheidung, die noch vor einem Monat kein Problem gewesen wäre.) Purer Neid.

Womit wir bei den zwei Wörtern aus dem Titel wären, Heimweh und Sehnsucht. Ich habe keine Ahnung, wie der Duden das definiert, aber für mich ist Sehnsucht nach Personen und Heimweh Sehnsucht nach dem Ganzen Gefühl von „zu Hause sein“, bekanntes um sich zu haben.
Ich habe gerade (in diesem Augenblick, jetzt) beides ziemlich stark. Ich weiß, dass sich die Sehnsucht legen wird, wenn meine Familie hier ist (bis sie wieder gehen...), nicht aber das Heimweh. In meinem Zimmer zu sein, oder in „meiner“ Stadt, das wäre schon toll. Und bis Weihnachten ist es einfach noch so lang. (Zumal ich Weihnachten eigentlich gar nicht erwarten möchten. Ich habe das Gefühl, da ist mein Jahr schon zu einem guten Teil rum und außerdem fangen danach die ersten Examen an...) Es ist auch nicht im geringsten so, dass ich „ganz“ nach Hause wollte, es nur eben so... ich vermisse es schon. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.

Aber im Titel hatte ich Wunderbares versprochen. Also, ich hatte erwähnt, dass ich hier nicht ganz weg möchte und ich kenne den Grund dafür, zumindest zum Teil. Es ist nicht das Essen, das ist nämlich grässlich. Es ist auch nicht das Wetter, das ist nämlich britisch. Auch nicht meine Gastfamilie, denn obwohl ich mich bei ihnen ganz wohl fühle sind sie nicht ansatzweise Familie(nerstatz) für mich.
Ein Teil ist sicher das Neue, Aufregende, Interessante, dass das Leben hier an sich hat. Aber das ist nicht der größte Grund.
Es sind meine Freunde und die Schule hier. Ich habe das Gefühl in diese Schule, die Leute an meiner Schule und meine Clique einfach hereinzupassen. Alles ist ein paar Nuancen exzentrischer, offener und angenehmer.
Um ein ganz simples Beispiel anzugucken: Kleidungsstile. Viele Leute hier kleiden sich einfach anders. Es hebt sich von der Masse ab und das gefällt mir. Viele dieser besonderen Outfits hätten an meiner Schule in Deutschland mit Sicherheit dumme Kommentare geerntet. Hier ist es anders. Es ist nicht so besonders, besonders zu sein. Man ist als Individuum teil der Gemeinschaft. Natürlich nicht nur auf Kleidung bezogen, sondern auf so gut wie alles, Ansichten zum Beispiel.

Das zu den Leuten an meiner Schule. Ein paar davon bezeichne ich als Freunde, und das ist wunderbar. Ich habe viele Leute, mit denen ich lose befreundet bin, mit einigen näher und mit ein paar richtig gut. Ja, ich glaube, dass ich das auch schon nach dieser kurzen Zeit so sagen kann.

Und ich weiß jetzt schon, wie sehr mir der Boden unter den Füßen weggezogen werden wird, wenn die Schule zu ist und alle alle in ihre Heimatländer zurückgefahren sind.

Ach, es ist einfach so schwierig zu entscheiden, ob ich lachen oder weinen soll...

Freitag, 18. Oktober 2013

Schon? Erst...


Wie die Zeit vergeht. Ziemlich genau eineinhalb Monate bin ich jetzt schon hier. Schon? Erst? Ich weiß es nicht. Es fühlt sich keins von beidem an. Aber eher erst, meistens jedenfalls. Es ist alles ein bisschen zu bekannt, als dass ich mir vorstellen könnte, dass ich erst 6 Wochen hier bin.
Die letzte Woche war ruhig, in der Schule ist jetzt endgültig Routine eingekehrt. Ich habe inzwischen ein neues Lieblingsfach, Economics. Ich habe ein Fach, von dem ich mich ständig frage, warum ich es genommen habe, Bio. Beides hat unter Umständen auf meine Kurswahl zurück in Deutschland. Vielleicht nehme ich Wirtschaft 4-stündig, und wahrscheinlich wähle ich Bio doch ab. Aber ich habe ja noch ein bisschen zeit zu überlegen :)
Vielleicht berichte ich einfach mal ein bisschen über meine Fächer, auch wenn sie jetzt nicht mega-außergewöhnlich sind?

Also...
Englisch: Wir haben zwei Englischlehrerinnen, im einen Englisch (Literature) lesen wir Lord of the Flies, ein Buch, das ich leider nicht sonderlich leiden kann. Allerdings machen wir danach Poesie, das wird vielleicht ganz nett. Im anderen Englisch (Language) analysieren wir nicht-literarische Text und machen sonst Dinge zum Thema Sprache und Sprachentwicklung, das ist eigentlich interessant ;)

Geschichte: Hm, Geschichte war in Deutschland mein unangefochtenes Lieblingsfach. Wirklich, ich glaube, ich habe selten so viel Begeisterung für ein Fach gezeigt. Hier? Wir haben 3 Geschichtslehrer, alle mit einem unterschiedlichen Thema. Das größte Thema ist leider die Tudor-Dynastie, England des 16. Jahrhunderts. Gäääähn. Und das von dem Mädchen, die letztes Jahr die Kreuzzüge interessant gefunden hat. Dabei ist diese Geschichtslehrerin (und meine Tutorin) ganz nett. Das zweite Thema ist das eigentlich interessanteste, Stalin. Allerdings kann ich den lehrer einfach nicht leiden. Das dritte Thema ist „Civil Rights Movement“ ist nicht nur interessant, sondern hat auch noch einen genialen Lehrer, der den Unterricht wirklich gut macht. (Außerdem ist er noch total jung und die weiblich Hälfte der Klasse findet ihn toll... aber das hat darauf natürlich keinen Einfluss.)
Mir ist wieder einmal klar, wie sehr es am Lehrer hängt. Mal sehen, was ich in der Kursstufe mache. Das wird eine schwere Entscheidung zwischen Geschichte 4-stündig oder Wirtschaft. Vermutlich mach ich's vom Lehrer abhängig.

Mathe: ich habe Maths higher gewählt und das ist schon relativ reichlich anspruchsvoll. Ich bin ganz schön am kämpfen und überlegen, ob ich nicht ein Level runtergehen soll. Ich versuch allerdings, durchzuhalten. Die Themen waren bisher größtenteils interessant. Es nervt nur, dass ich weiß, dass mir das unter großer Anstrengung angeeignete Wissen über Polynominaldivision nie mehr im leben nützlich sein wird, es sei denn, ich würde Mathe studieren. Wurde in Deutschland lustigerweise aus dem Lehrplan gestrichen.

Wirtschaft: Wie gesagt, aktuell mein Lieblingsfach. Ich finde es interessant, logisch, einleuchtend und faszinierend. Auch wenn die ersten Stunden mega-anstrengenst waren und ich kurz davor war zu wechseln. Inzwischen habe ich mich daran gewöhnt, dass unsere Lehrerin nie aufhört (schnell) zu reden, auch nicht wenn wir etwas abschreiben und das sie dann trotzdem erwartet, dass wir alles mitkriegen. Und dass sie die Tür abschließt und wer zu spät kommt nicht reindarf. Sie ist trotzdem nett. Und trotzdem brummt mir der Kopf nach jeder Stunde.

Bio: Warum hatte ich das gewählt? Ach ja, ich wollte auf jeden Fall irgendeine Naturwissenschaft haben und Physik und Chemie ging schienenmäßig nicht. Aber warum nochmal? Ich fand es doch immer sterbenslangweilig. Hätte ich lieber was anderes genommen. Ich habe keine Ahnung warum ich es so langweilig finde. Ich dachte in Deutschland es läge zumindest zum Teil an meinem Lehrer, aber dem ist nicht so, mein Biolehrer ist total nett. Bio und ich passen eben einfach nicht zusammen.
Sonst etwas schulisches von Interesse? Ich glaube nichts dringendes. Wenn ich irgendwann mal viel Zeit und Muse habe, mache ich einen Vergleich zwischen dem deutschen und dem englischen Schulsystem. Ausführlich und im Detail. Nicht heute.

Morgen treffe ich mich mit einer Spanierin, die mir Spanisch beibringt, und ich ihr Deutsch. Das wird bestimmt wieder lustig. Und für den Sonntag gibt es größere Pläne. Ich halte euch auf dem Laufenden und schreibe wieder, wenn etwas neues passiert, ich zu viel Zeit habe oder mir etwas ganz ganz wichtiges einfällt.

Freitag, 11. Oktober 2013

Heut' ist so ein schöner tag



lalalalala... ja, war es heute wirklich. Obwohl ich mit leichtem Unwohlsein aufgestanden bin und immer wieder ein bisschen Bauchschmerzen hatte. Obwohl ich meine Mathehausaufgaben von der letzten Stunde erst heute abgegeben habe. Obwohl ich heute schon wieder absolut durcheinander war. (Diese Woche habe ich erst verschiedene (gemachte) Hausaufgaben vergessen, dann meinen Block und heute mein Mäppchen...) Obwohl ich bis um halb fünf Schule und nur eine Freistunde hatte. Obwohl es scheißkalt war.

Weil ich in Mathe ausnahmsweise alles verstanden und mich sogar ziemlich oft gemeldet habe. Weil ich in Bio jetzt neben einem netten Mädchen sitze, mit der ich zwar bisher nicht so viel zu tun hatte, aber ich könnte mir gut vorstellen besser mit ihr befreundet zu sein, und nicht mehr neben der dummen Kuh wie davor. Weil ich meinen schönen neuen Pulli anhatte. Weil mir Wirtschaft einfach Spaß macht. Weil die Mittagspause nett war. Weil ich mich gerade lange mit meinem Gastopa unterhalten habe, über Bücher, Geschichte, Politik, Gesundheitssysteme (:D) und alles mögliche. Weil heute Freitag ist und ich mich tatsächlich endlich wieder aufs Wochenende freue.

Ja, ich freue mich auf mein Wochenende. Ein bisschen habe ich Angst, zu wenig unterwegs zu sein und wieder Heimweh zu bekommen. Und die üblichen Zweifel von wegen „Will denn keiner was mit mir zu tun haben?“.
Aber auf jeden Fall habe ich morgen etwas vor. Shoppen mit Leuten, die ich wirklich gern habe. Und mal sehen, was ich am Sonntag mache, vielleicht gehe ich nochmal in die Stadt. Wir sind nämlich gerade eifrig am planen für eine supergeheime Überraschungsgeburtstagsparty für eine Freundin. Das wird bestimmt lustig, auch wenn nichts wirklich großes geplant ist.

Übrigens... mein Mittwoch war auch wunderbar. Dabei bin ich mit dem typischen Mir-geht-es-hier-nicht-gut-Gefühl aufgestanden. Aber am Abend war ein spezieller Schüler-Rabatt Abend in einer größeren Mall in Cambridge, und ich bin nach der Schule mit einer Freundin in die Stadt gefahren. Wir haben erstmal einen Cupcake gegessen und uns dann mit zwei anderen Freundinnen in der Bibliothek getroffen. Da waren wir dann etwa eine Stunde. Obwohl ich nur ein Buch für die Schule gelesen habe, habe ich die „Anwesenheit“ von den Büchern genossen. (Weird? Ja, ich weiß.)
Als dann um 6 der Rabatt-Abend angefangen hat, sind wir einfach durch die Läden gegangen und haben jeder ein paar Sachen gekauft. Wir sind auf viele andere aus unserer Schule getroffen, waren zeitweise zu fünft. Wir haben uns was zu essen geholt und es trotz eisiger Kälte draußen gegessen.
Und das wichtigste: Wir haben ganz viel gelacht.
Lachen, das ist mein Rezept gegen Heimweh. Und Cupcakes, Schoko-Käsekuchen und Schokokekse, wenn es hart auf hart kommt.

Montag, 30. September 2013

Dankbarkeit.


Fast einen Monat bin ich jetzt schon hier. Obwohl ich gerade Tränen in die Augen habe vor Heimweh bin ich so unglaublich dankbar.

Natürlich weil ich überhaupt hier sein darf. Viel mehr aber für die Umstände hier.
Ich mag meine Gastmutter. Obwohl wir nicht wirklich Zeit miteinander verbringen, ist das wohl ein wichtiger Faktor. Außerdem liebe ich meine Gastgroßeltern hier.

Aber der größte und wichtigste Punk für den ich dankbar bin, ist meine Schule. Oder genauer gesagt, die Leute an meiner Schule. Die Leute, die ich jetzt, obwohl ich sie erst einen knappen Monat kenne, Freunde nenne.

Die Schule und soziale Kontakte waren die Punkte über die ich mir am meisten Sorgen gemacht habe. Besonders die sozialen Kontakte. Umso schöner, toller, unglaublicher ist es, dass ich mich hier perfekt integriert fühle. Wirklich perfekt.

Heute habe ich mich mit einigen Freunden im botanischen Garten von Cambridge getroffen. Das Wetter war wunderschön. Wir saßen den ganzen Nachmittag da und haben geredet und nebenher ein bisschen Hausaufgaben gemacht.

Ich kann kaum fassen, wie großes Glück ich hatte.

Dienstag, 17. September 2013

Ein schönes Wochenende und ein bisschen Routine


Um euch mal auf dem Laufenden zu halten und weil ich gerade ein paar Milliliter Muse übrig habe, berichte ich euch mal von dem, was zwischen meinem letzten Post und jetzt passiert ist.

Am Samstag war ich mit ein paar Leuten aus der Schule in Cambridge drin. Wir waren ein bisschen shoppen, allerdings mehr Schulzeug und so, waren einfach bummeln und haben lecker (und relativ günstig :)) gegessen. Ein kleiner Einschub zum Thema Essen:

England ist toll. Die Menschen sind freundlich und lächeln viel. Ich mag Doppeldeckerbusse. Ich mag die Mentalität und den Tee. Meine Schule ist wunderbar, meine Gastfamilie nett und die Umgebung ist hübsch. Das Wetter... nun ja, gut ist es nicht, aber sicher nicht viel schlechter als zu Hause. Aber das Essen – das Essen ist eine echte Schwachstelle. Zerkochtes Gemüse nebst ungesalzenen Nudeln, undefinierbares irgendwas, keinenfalls gesalzen... und wie schafft man es eigentlich, dass Brokkoli und Pilze exakt gleich schmecken? Hoffentlich nehme ich hier ein bisschen ab, wenn mir das Essen schon nicht schmeckt.
Ach ja... Ich mag immerhin Baked Beans und Rührei. Das gabs auch schon ein paar Mal, das ist dann immer ganz lecker. Allerdings wäre Salz klasse. Generell im Essen.

Jedenfalls waren wir in einem lateinamerikanischen Restaurant und es hat wunderbar geschmeckt. Ich hätte beinahe Harry Potter Fanartikel im Gegenwert von meinem Austauschjahr gekauft, es aber dann doch gelassen. Und später gesehen, dass der Zeitumkehrer, für den der lokale Händler 65 Pfund haben wollte, im Internet nicht einmal die Hälfte kostet. Zum Glück hab ich ihn nicht gekauft.


Am Sonntag habe ich nichts außergewöhnliches gemacht. Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Wäsche gewaschen. Wollte Hausaufgaben machen und habe auch einen kleinen Teil geschafft. Habe viel, viel gelesen. Gegen Abend war ich für eine Stunde im Schwimmbad meiner Schule und bin ein paar Bahnen geschwommen.

Und am Montag? Keine Spannung und unterdrückte Angst mehr wegen der Schule. Nein, stattdessen ein typischer Anfall von: Ich hasse Montag. Warum ist das Wochenende schon um? Kann ich nicht einfach liegen bleiben und schlafen?
So schlimm wurde der Tag dann doch nicht, dazu ist hier einfach alles noch zu neu, um so langweilig zu sein. Aber gestern, und auch heute, merke ich es: Es spielt sich eine gewisse Routine ein.

Ich habe gerade meine Mathe Hausaufgaben fertig gemacht und mit meiner besten Freundin geskyped. Und trotz der neuen Routine freue ich mich auf die Schule morgen. Ich freue mich aber auch darauf, wieder Schule aus zu haben. Ich freue mich auf das nächste Wochenende und auf die Herbstferien. Und auf Weihnachten, wenn ich über die Feiertage nach Hause fliege. Ich freue mich darauf, irgendwann bald nach London zu gehen: Ob allein um meine Guardian zu treffen, mit meinen alten oder neuen Freunden oder mit meiner Familie: Ich weiß es nicht.

Aber ich habe einiges, auf das ich mich freuen kann, oder?

Samstag, 14. September 2013

Ich bin mir noch nicht ganz sicher...



...aber ich glaube, ich liebe es. Ja, ich bin's, ich melde mich endlich mal wieder.

Ein Wort voraus: Als ich (vor meinem Abflug) in den Blogs einiger anderer ATS geschmökert habe, habe ich mich immer über die aufgeregt, die ihren Blog kurze Zeit nach der Ankunft abbrechen. Ich mein, hallo, da wird es doch gerade erst richtig spannend?!
Jetzt weiß ich warum das so ist: Man ist einfach so von seiner Situation eingenommen, und damit beschäftigt, seinen Platz zu finden, dass man an etwas wie einen Blog gar nicht mehr denkt.

Das heißt nicht, das ich meinen Blog abbreche, ich habe mir sogar fest vorgenommen, ihn bis zum Ende durchzuhalten. Aber verzeiht mir, wenn ich mich über längere Zeit nicht melde.
(Es sei hinzugefügt: Ich werde mich bemühen, jede Woche einen Eintrag zu schreiben,)

Also: Was bisher so geschah... ich bin am Dienstag Abend angekommen, hab den Mittwoch mit meiner Mutter verbracht, hatte am Donnerstag meinen ersten Schultag, am Freitag meinen zweiten (allerdings beider noch ohne Unterricht), am Wochenende hab ich hauptsächlich Sachen mit meiner Mutter gemacht und hatte schließlich eine ganze Woche richtig Schule.

Es geht mir gut. Der erste Schultag war bei weitem nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte, aus dem Grund, weil sich niemand so wirklich kannte. Kurzer Einschub zu meiner Schule:

Ich gehe auf die „Sixth Form“, die einer Secundary School angegliedert ist, will heißen, wir haben in den selben Gebäude Unterricht, einen gemeinsamen Schulleiter und (glaube ich) die selben Lehrer. Während auf die Secundary School hauptsächlich „lokale“ Schüler gehen, wirbt die Sixth Form damit, international zu sein. Dort kann man sein IB (oder auch A-Levels) machen. Das ist der Grund, warum tatsächlich extrem viele Auslandsschüler dort für meist 2 Jahre hingehen. Ich schätze fast, dass die britischen Schüler in der Unterzahl sind. In meiner Stufe sind 300 Schüler. Ja, es gibt auch so einige andere Deutsche, ich habe nicht alle kennengelernt, schätze aber, dass wir so etwa 10 sind. Außerdem viele polnische und italienische Schüler, Schüler aus Griechenland, Bulgarien, der Slowakei, aus Asien, Australien und den USA, aus Slowenien, Spanien... Ach ja, und natürlich aus England. Und ja, ich finde es toll :)

Einschub Ende. Die ersten zwei Tage waren vor allem dazu da, die anderen Schüler und die schule besser kennenzulernen. Erstes hat geklappt, zweites eher weniger ;). Die Schule ist noch immer ein riesiger Irrgarten für mich.

Meine größte Angst hat sich (so wie es im Moment aussieht) in Wohlgefallen aufgelöst. Ich hatte mit total Sorgen gemacht, ob ich in der Schule auch Anschluss finde. Zum Glück war das wirklich unkompliziert. Ich zögere zwar, nach einer Woche das Wort Freunde zu benutzen, aber ich habe Bekannte, mit denen ich beim Lunch und in Freistunden zusammensitze und die ich heute auch in Cambridge treffe.

Okay... vielleicht ein paar Infos zu meiner Wohnsituation? Über meine Gastfamilie schreibe ich wie versprochen noch, aber erst, wenn ich sie ein bisschen besser kenne.
Ich wohne in einem kleinen Kaff etwas außerhalb von Cambridge. Das ist ganz praktisch, weil meine Schule nämlich im Nachbarkaff ist und ich dorthin laufen kann (ich brauche etwa 15 min). In Cambridge selbst bin ich mit dem Bus in einer halben Stunde und die Busse kommen (laut Fahrplan :D) alle 20 Minuten.
Mein Dorf ist nett und Cambridge ist super schön, aber ich habe natürlich noch lange nicht alles gesehen, was es zu sehen gibt.

Sonst noch was? Jaah, ganz viel! Aber ich glaube, dieser Blogeintrag ist jetzt zu Ende.

Liebe Grüße aus England,

Svenja

Mittwoch, 4. September 2013

Night on Earth


Stellt euch vor, ihr steht völlig allein in einer fremden Stadt. Ich könnt die Sprache nicht und euer Handy hat keinen Empfang. Das ist aber eigentlich egal, denn euer Notizbuch mit den Telefonnummern wurde zusammen mit eurem Geldbeutel samt EC-Karte und Perso geklaut. Es ist Nacht und langsam beginnt es zu regnen...

Okay, ich geb's zu, so ganz war es dann doch wieder nicht.
Aber ich fange erst mal damit an, wie es hätte sein sollen:
Meine Mutter wollte mich nach England bringen, weil ich ja keine Organisation habe, die mich z.B. vom Flughafen abholt. Dann wollten wir vom Flughafen London Stansted mit dem Zug nach Cambridge fahren. In Cambridge sollte dann noch ein Bus in das Kaff fahren, in dem ich wohne, dessen Namen ich jetzt aber nicht verrate. Meine Mutter wollte mich bis hier hin, also bis zur Hostfam, begleiten. Dann wollte sie ein Taxi zu ihrer B&B in Cambridge selbst nehmen, die leider in einer komplett anderen Richtung liegt.

Okay, und jetzt die ganze Geschichte wie sie sich abgespielt hat. Um euch nicht zu enttäuschen, sag ich euch gleich mal: So spektakulärer und anders als der Plan war sie gar nicht. Lediglich am Ende...

Nachdem ich mich von meinem Vater, meiner Schwester und meiner besten Freundin, die mit zum Flughafen gekommen ist, verabschiedet habe, bin ich in Stuttgart also mit Herzklopfen in den Flieger gestiegen, Und ich liiiiiebe fliegen! Naja, außer Langstreckenflügen, oder wenn ich mitten zwischen komischen Leuten sitze. Aber der Flug hat nur etwa 1h 10 min gedauert und ich hatte einen wunderbaren Fensterplatz. Kurz habe ich den Berufsplan Stewart in betracht gezogen (Pilot könnte ich wegen meinem einen stark kurzsichtigen Auge nie werden), aber als die ihr nettes Tänzchen von wegen Notausgang und Sauerstoffmasken aufgeführt haben, hab ich den Plan wieder verworfen :)

Dann sind wir gelandet und bei der offiziellen Einreise mussten wir noch ein paar mal unseren Ausweis zeigen (ob das EU-rechtlich so erlaubt ist?). Dann sind wir zum Bahnsteig gegangen, dass direkt beim Flugzeug ist, und haben nach unserem Zug gefragt. “...but you will need to hurry.“, ist die antwort. “Hurry“ war dann einmal quer über den Bahnhof rennen. Das, wohlgemerkt mit einem nach dem Umpacken ca 28 kg schweren Koffer, einem sauschweren Rucksack (immer noch, selbst nach dem Umpacken) und der möglicherweise nicht ganz erlaubten vollgepackten Handtasche. Und einmal nassgeschwitzt, bombe, aber wir haben den Zug noch gekriegt.

Die Fahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse und wir haben sogar relativ promt den Busbahnhof gefunden (dass war nun wirklich nicht schwer). Unsere Linie gefunden und erstmal den Fahrplan nicht geblickt. Nie Uhrzeit-Zahlen waren da nämlich einfach hintereinandergereiht. Die letzte Zahl war allerdings eine 2031 (oder so) und inzwischen war es locker halb zehn vorbei. Um als dumme Kontinentaleuropäer sicher zu gehen, haben wir noch bei zwei Jugendlichen nachgefragt, die da gerade rumliefen. Die haben sich wortreich entschuldigt und uns bestätigt, dass der letzte Bus längst weg ist.

Immerhin war ein paar Meter ein Taxistand. Allerdings hatte meine Gastmutter von 40 min Busfahrt gesprochen, und das ist vielleicht nicht so super mit dem Taxi, zumal meine Mutter komplett mit zu mir mitfahren müsste, diese Strecke dann wieder zurück und dann noch zu ihrer B&B. Auf meine bange Frage, wieviel das wohl kosten würde sagte meine Mutter: „150€ könnten das schon werden...“
Also was machten vernünftige Menschen? Jeder nimmt ein eigenes Taxi, denn dann sparen wir uns die gesamte Rückfahrt.
Und hier kommt mein Herzflattern- und Magenschmerzenmoment: Doch, ich hatte Geld. Ich hatte sogar die Telefonnummern von meiner Mutter und meiner Gastmutter und sogar mein Handy hat getan. Prinzipiell konnte ich die Sprache und es hat nicht geregnet.
ABER... es war dunkel. Ich war allein unterwegs zu einer Familie, die ich nicht kannte, ich wusste nicht einmal, wie das Haus aussieht. Ich war mir nicht mal sicher, ob der Taxifahrer in die richtige Richtung fährt, weil er nämlich Englisch mit einem sehr starken (fernöstlichen?) Akzent gesprochen hat. (Er hat ein paar Mal versucht, ein Gespräch anzufangen, aber ich bin nicht groß darauf eingegangen. 1. war ich totmüde, 2. wusste ich nicht was ich sagen sollte und hab ständig die Vokabeln vergessen und 3. hab ich nur ca jedes zweite Wort von ihm verstanden.)

Sagen wir soviel: Ich bin doch ohne Schwierigkeiten angekommen :)

Ich erzähle euch von meiner Gastfamilie, wenn ich sie besser kennengelernt habe. Und irgendwann wenn ich Zeit hab von dem heutigen Tag.

Morgen habe ich meinen ersten Schultag. Drückt mir die Daumen, ich hab so Schiss...

LG Svenja

Edit: Was ich ganz vergessen hab zu sagen: Mein Taxi hat 13 Pound gekostet. Nix 150 €. Ich schätze mal, auch wenn wir zuerst zu mir und dann zu der B&B meiner Mutter gefahren wären, hätte das maximal 30 Pound gekostet....

Montag, 2. September 2013

In 24 Stunden...


Also Leute. Das hier ist wohl mein letzter Post bevor ich fliege. In 20 Stunden muss ich am Flughafen sein. In 22 Stunden geht mein Flieger. In 24 Stunden bin ich seit etwa einer halben Stunde auf britischem Boden und muss noch nach Cambridge kommen. In 26 Stunden bin ich endlich bei meiner Gastfamilie...
Es ist soweit. Mein Koffer steht gepackt neben mir. Ich habe im Leben nicht alles mitnehmen können, was ich dort brauche/ haben möchte. Aber mit dem, was jetzt dabei hab kann ich überleben.
Als ich vor Jahren mit Neid auf einen Blog einer Austauschschülerin gestoßen bin, hätte ich nie gedacht, dass ich einmal dasitze und denke: Morgen beginnt mein Auslandsjahr. Auch nicht als ich angefangen habe, mich über Austauschmöglichkeiten zu informieren. Und nicht, als ich mich bei meiner Schule beworben habe. Ich realisiere es erst jetzt, aber selbst jetzt nicht so richtig.

Okay, ich denke, ich habe genug geredet. Ich muss jetzt noch mein Handgepäck packen. Ich hoffe, ich kann mich bald wieder melden und euch auf dem Laufenden halten.

Tschüss dann
Svenja

Donnerstag, 29. August 2013

Ganz viel Neues


So jetzt melde ich mich endlich mal wieder. Ich bin gestern Abend aus zwei Wochen Urlaub zurückgekommen und plötzlich ist alles ganz bald. Dabei muss ich noch so schrecklich viel machen, vor allem packen. Ich habe nicht die geringste Ahnung, wie ich mein ganzes Zeug in einen einzigen Koffer bekommen soll...
Das wichtigste aber ist: Ich habe endlich eine Gastfamilie!
Es gab einiges Hin und Her aber meine Agentur vor Ort hat das super hinbekommen und total viel mit uns kommuniziert und nach meinen Wünschen gefragt, z.B. ob ich ein eigens Zimmer möchte (Ja, aber ich würds auch teilen) oder ob ich Gastgeschwister möchte (Ja, bitte).
Meine Gastmutter ist alleinerziehend und ich habe zwei Gastbrüder (8&10). Ich habe mein eigenes Zimmer und ich wohne nicht weit von meiner Schule, dh ich kann dorthin laufen oder Fahrrad fahren.
Ich habe auch schon Kontakt aufgenommen und meine Gastmutter hat total nett geantwortet. Ich freue mich wirklich, zu ihnen zu kommen.
Jetzt muss ich auf den letzten Drücker Gastgeschenke besorgen. Da mach ich mich morgen dran.
Außerdem hab ich noch längst nicht allen Schulkram erledigt und packen muss ich noch... Gott und der Countdown läuft, ich hab nicht mal mehr eine Woche.
Ich habe auch ziemliche bedenken wegen der Sprache, eher weniger in der Gastfamilie, sondern in der Schule, und ich fürchte, dass alles einfach sprachlich zu anspruchsvoll ist, vor allem in Fächern wir Wirtschaft, wo ich ja schon vom Stoff keine Ahnung hab, aber auch in Geschichte, obwohl ich darin hier ziemlich gut bin... Aber das werde ich alles sehen.
Tschüss dann, heute nur ziemlich kurz, aber ich melde mich bald wieder, auf jeden Fall nochmal vor dem Abflug.
Bevor ich diesen Eintrag beende, bekommt ihr noch mein neues Motto um die Ohren geklatscht:
Never give up, it's such a wonderful life
oder alternativ:
Don't panic

Sonntag, 4. August 2013

Eine Gastfamilie...


...hab ich immer noch nicht. Es hieß, ich bekomme die Gastfamilie zugeteilt, sobald die Anzahlung überwiesen wurde, und das ist jetzt schon etwa eine Woche her. Die bei dieser Organisation sind leider ziemlich schnarchlangsam, diese Erfahrung mussten wir schon machen, als es etwa 4 E-Mails gebraucht hat, um eine Antwort auf die Frage zu bekommen, ob ich denn jetzt genommen werde. Meine Mutter schreibt denen jetzt nochmal und ich habe die Hoffnung, dass die etwas schneller reagieren, sollte ich in England einmal Problemen gegenüberstehen. Aber dann werde ich hoffentlich auch noch eine Telefonnummer bekommen.

Jedenfalls ist genügend anderes bei mir los.

- Ich lese gerade sowohl „Animal Farm“ als auch „Wirtschaft für Dummies“ für Geschichte und Wirtschaft. Animal Farm ist ganz nett und ich komm gut voran, aber den Wirtschaftskruscht verstehe ich kaum auf deutsch. Gut, dass ich bei den drei extra bestellten Büchern (Animal Farm hatten wir da) wie man so schön sagt gecheatet habe und die alle auf deutsch bestellt hab, sonst hätte ich keine Chance. Ich hoffe ich verstehe da im Unterricht irgendwas...

- Vor 2 Tagen haben wir mich von meiner jetzigen Schule abgemeldet. Es war total surreal. Keine Schüler weit und breit, nochmal ins Sekretariat und dann tatsächlich abgemeldet. Das hat was endgültiges. Und schließlich habe ich die Schule verlassen, mit dem Wissen, dass ich sie jetzt für ein Jahr nicht sehe. Mit dabei ein leises Bedauern, das ich garantiert nicht erwartet habe.

- Draußen regnet es. Das hat zwar nichts direkt mit meinem Auslandsjahr zu tun (außer das ich mich schonmal auf das Wetter dort einstimmen kann :D) aber endlich sterbe ich nicht fast vor Hitze. Um mit diesem Punkt nicht allzu Offtopic in meinem eigenen Blog zu werden: In Cambridge sind es bewölkte 22 °C. Es regnet gerade nicht mal, aber morgen soll es gewittern.

- Ich habe mich in den letzten Tagen in einigen Austauschschülerforen angemeldet und lese gerade viele Diskussionen. Dort habe ich auch einige male den Link zu meinem Blog hinterlassen und Blogger zeigt mir an, dass die meisten darüber auf diesen Blog kommen.
Womit wir zum letzten Punkt kommen:

- Ich habe meinen ATJ privat organisiert. Mir fehlt etwas der Austausch mit anderen Auslandsschülern. Ich würde mich freuen wenn ihr mir schreiben würdet, wenn ich auch weggeht/ weggegangen seid. Natürlich können sich Interessierte an einem ATJ oder Neugierige mit Nachfragen gerne an mich wenden, auch wenn ich nicht weiß, ob ich eure Fragen beantworten kann :)
Außerdem werde ich eine Seite in meinem Blog einrichten, wo ihr den Link zu eurem Blog/ einem anderen interessanten Blog über einen Auslandsaufenthalt dalassen könnt. Ich würde mich freuen!

Liebe Grüße und in der Hoffnung, dass bis zum nächsten Post eine Gastfamilie vorhanden ist,
Svenja


Mittwoch, 31. Juli 2013

Zusage!!!



Vor einer Woche kam endlich die Zusage von der Agentur, die mir eine Host Family sucht. An der Schule bin ich schon längst angenommen. Ich freu mich so!!!
Aber es gibt so unglaublich viel zu machen bis September, angefangen bei allen möglichen Versicherungen und natürlich muss ich mich auch erst mental irgendwie darauf einstellen. Ich beneide alle glühend, die im März schon wissen, ob die nun angenommen sind oder nicht. Naja, immerhin hab ich nur 6 Wochen Zeit, mir Gedanken zu machen.
Panik hab ich ja schon ein bisschen. Auch wegen der Schule. Es kam nämlich auch vor ein paar Tagen ein „Welcom-Paket“ von der Schule. Wer jetzt denkt, das ist ein nettes Schreiben von wegen, wie sie sich freuen, dass ich an ihr Schule komme, mit England-Fläggchen und Lolli zur Begrüßung, ätsch, geschnitten.
In dem Paket ist eine riesenlange Liste, was ich am ersten Schultag mitzubringen habe. Darunter überreichlich Zettel mit irgendwelchen In-case-of-emergency-Nummern, Banachrichtigungsnummern falls ich Mist baue, Adresse und Telefonnummern meiner Eltern, Gasteltern und meines gesetzlichen Vormunds in GB und das alles in unterschiedlichen Kombinationen etwa eine Million mal. Ich hab da schon längst den Überblick verloren.
Außerdem muss ich zum Beispiel 100 Pfund für meine Bücher mitbringen, allerdings krieg ich das Geld am Ende wieder.
Und ganz, ganz viele Infos zu den Fächern. Schock, schwere Not, was die alles von mir erwarten!
Nicht nur, dass mir für Geschichte 18 (!) Bücher empfohlen werden. Davon waren immerhin nur 3 mit einem Sternchen für wichtig markiert, die hab ich jetzt auch bestellt. Bei Wirtschaft steht dick und fett geschrieben, man bräuchte keine Vorkenntnisse, hat man jedoch tatsächlich keine werden einem 2 Bücher als gute Einführung empfohlen. Eins davon hab ich bestellt, das andere hab ich nicht gefunden. Außerdem soll ich bitte gefälligst so ein Wirtschaftsmagazin lesen und natürlich den Wirtschaftsteil einer „serious“ Zeitung.
Auch für Mathe und Chemie standen Bücher da, aber ich hab darauf verzichtet, die zu bestellen, Wenn ich kleine Schwierigkeiten hab kann ich das auch vor Ort klären, da hilft mir „Algebra for Dummies“ vermutlich eher weniger. Und wenn ich vor nahezu unlösbaren Schwierigkeiten stehe, kann ich in Mathe immernoch ein Level niedriger gehen bzw. Chemie notfalls abwählen, ich hab sowieso genug (zu viele?) Fächer.
Der riesengroße Schock war aber Drama. Ich dachte, da hätte ich ein eher entspannendes Fach gewählt. Pustekuchen. Ich brauch nicht nur einen Haufen pechschwarze Klamotten (wenn ich Gothic werden wollte, wäre ich jetzt bestens dafür ausgerüstet) sondern natürlich wird von mir erwartet, dass ich in den Sommerferien mindestens einmal ins Theater gehe. Super, in Deutschland machen alle Theater Sommerpause. Ich habe die letzten Karten für eine der letzten Aufführungen des letzten Stückes des LTTs bekommen.
Okay, Theater, geschafft. Allerdings soll ich „on stage“ etwas über dieses Theaterstück sagen können.
Wär's nur das. Einen Shakespeare Monolog klatschen sie mir auch noch aufs Auge. Schauspielerisch soll ich den vortragen, natürlich auch on stage, als wäre ich bei einer Aufführung.
Und nicht der Rede wert, soll ich auch noch einen anderen Monolog, ein Stück kreatives Geschreibsel meinerselbst oder eine politische Rede auswendig lernen und vortragen. Diese Rolle soll irgendwie zu mir passen. Ich habe es vorgezogen, mich damit noch nicht so eingehend zu beschäftigen.

Trotzdem freue ich mich sehr auf die Schule (wenn auch nicht unbedingt auf die erste Drama Stunde). Ich bin gespannt und hoffe natürlich möglichst schnell Anschluss zu finden.
Und ich hab Schiss.

Jetzt heißt es für mich aber erstmal warten. Denn in den nächsten Tagen bekomme ich Infos über meine Gastfamilie!