Vor einer Woche kam endlich die Zusage
von der Agentur, die mir eine Host Family sucht. An der Schule bin
ich schon längst angenommen. Ich freu mich so!!!
Aber es gibt so unglaublich viel zu
machen bis September, angefangen bei allen möglichen Versicherungen
und natürlich muss ich mich auch erst mental irgendwie darauf
einstellen. Ich beneide alle glühend, die im März schon wissen, ob
die nun angenommen sind oder nicht. Naja, immerhin hab ich nur 6
Wochen Zeit, mir Gedanken zu machen.
Panik hab ich ja schon ein bisschen.
Auch wegen der Schule. Es kam nämlich auch vor ein paar Tagen ein
„Welcom-Paket“ von der Schule. Wer jetzt denkt, das ist ein
nettes Schreiben von wegen, wie sie sich freuen, dass ich an ihr
Schule komme, mit England-Fläggchen und Lolli zur Begrüßung,
ätsch, geschnitten.
In dem Paket ist eine riesenlange
Liste, was ich am ersten Schultag mitzubringen habe. Darunter
überreichlich Zettel mit irgendwelchen In-case-of-emergency-Nummern,
Banachrichtigungsnummern falls ich Mist baue, Adresse und
Telefonnummern meiner Eltern, Gasteltern und meines gesetzlichen
Vormunds in GB und das alles in unterschiedlichen Kombinationen etwa
eine Million mal. Ich hab da schon längst den Überblick verloren.
Außerdem muss ich zum Beispiel 100
Pfund für meine Bücher mitbringen, allerdings krieg ich das Geld am
Ende wieder.
Und ganz, ganz viele Infos zu den
Fächern. Schock, schwere Not, was die alles von mir erwarten!
Nicht nur, dass mir für Geschichte 18
(!) Bücher empfohlen werden. Davon waren immerhin nur 3 mit einem
Sternchen für wichtig markiert, die hab ich jetzt auch bestellt. Bei
Wirtschaft steht dick und fett geschrieben, man bräuchte keine
Vorkenntnisse, hat man jedoch tatsächlich keine werden einem 2
Bücher als gute Einführung empfohlen. Eins davon hab ich bestellt,
das andere hab ich nicht gefunden. Außerdem soll ich bitte
gefälligst so ein Wirtschaftsmagazin lesen und natürlich den
Wirtschaftsteil einer „serious“ Zeitung.
Auch für Mathe und Chemie standen
Bücher da, aber ich hab darauf verzichtet, die zu bestellen, Wenn
ich kleine Schwierigkeiten hab kann ich das auch vor Ort klären, da
hilft mir „Algebra for Dummies“ vermutlich eher weniger. Und wenn
ich vor nahezu unlösbaren Schwierigkeiten stehe, kann ich in Mathe
immernoch ein Level niedriger gehen bzw. Chemie notfalls abwählen,
ich hab sowieso genug (zu viele?) Fächer.
Der riesengroße Schock war aber Drama.
Ich dachte, da hätte ich ein eher entspannendes Fach gewählt.
Pustekuchen. Ich brauch nicht nur einen Haufen pechschwarze Klamotten
(wenn ich Gothic werden wollte, wäre ich jetzt bestens dafür
ausgerüstet) sondern natürlich wird
von mir erwartet, dass ich in den Sommerferien mindestens einmal ins
Theater gehe. Super, in Deutschland machen alle Theater Sommerpause.
Ich habe die letzten Karten
für eine der letzten Aufführungen des letzten Stückes des LTTs
bekommen.
Okay,
Theater, geschafft. Allerdings soll ich „on stage“ etwas über
dieses Theaterstück sagen können.
Wär's
nur das. Einen Shakespeare Monolog klatschen sie mir auch noch aufs
Auge. Schauspielerisch soll ich den vortragen, natürlich auch on
stage, als wäre ich bei einer Aufführung.
Und
nicht der Rede wert, soll ich auch noch einen anderen Monolog, ein
Stück kreatives Geschreibsel meinerselbst oder eine politische Rede
auswendig lernen und vortragen. Diese Rolle soll irgendwie zu mir
passen. Ich habe es vorgezogen, mich damit noch nicht so eingehend zu
beschäftigen.
Trotzdem
freue ich mich sehr auf die Schule (wenn auch nicht unbedingt auf die
erste Drama Stunde). Ich bin gespannt und hoffe natürlich möglichst
schnell Anschluss zu finden.
Und
ich hab Schiss.
Jetzt
heißt es für mich aber erstmal warten. Denn in den nächsten Tagen
bekomme ich Infos über meine Gastfamilie!