Mich hat die Idee eines Auslandsjahr
schon immer fasziniert. Wenn ich über einen Bericht von einem
Auslandsschüler gestolpert bin, dachte ich immer: „Ich will
auch.“. Allerdings habe ich nie konkretere Pläne geschmiedet oder
es ernsthaft in Erwägung gezogen, das war damals einfach noch zu
weit weg.
Nun, und dann bin ich Mai 2012, in der
9. Klasse mit einem Schüleraustausch unserer Schule für einen Monat
in die USA geflogen. Ich war von dieser Zeit nicht nur absolut
begeistert, sondern habe dort auch aufgeschnappt, dass man über das
Programm unseres Schüleraustauschs auch Aufenthalte für ein Jahr
organisieren konnte. Diese Möglichkeit schien mir ziemlich
praktikabel (das war sie vermutlich auch) und ich begann, mir das in
den Kopf zu setzten.
Ich bin ein Mensch, der seine
Zukunft/Möglichkeiten gerne durchgeplant hat und ich verrenne mich
dann häufig in diese Möglichkeit und sehe andere Optionen nicht
mehr oder alles andere scheint mir ausgeschlossen.
So war es etwa und ich versuchte quasi
von der ersten Minute, die ich wieder zu Hause war, meine Eltern
davon zu überzeugen, mich in die USA zu lassen. Ein bisschen war es,
als würde ich wieder und wieder gegen eine Wand rennen. Nach ein
paar Monaten hatte ich weitgehend aufgegeben, ich setzte mich mit den
Gegenargumenten meiner Eltern auseinander und begann, meine Zukunft
in Deutschland zu planen. Für mich war das diese Zukunft (wenn auch
nicht meinen Wünschen entsprechend) unverrückbar und eben
durchdacht. In der darauf folgenden Zeit „entfernte“ ich mich
auch von den USA und mein Wunsch dorthin zugehen wurde kleiner.
Irgendwann (etwa früher Winter)
erwähnte ich in einem Gespräch mit meinen Eltern, dass ich mich nun
eben damit abgefunden hätte, dazubleiben. Zwei irritiert-geschockte
Gesichter und ein Satz: „Wir hätten dir das aber schon erlaubt.“
Okay. Abgesehen davon, dass ich einige
Zeit permanent das Bedürfnis hatte, meinen Kopf auf den nächsten
Tisch zu schlagen, kam es für mich nicht in Frage, den damals
angepeilten Weg zu versuchen. Warum, ist mir selbst nicht ganz klar,
auch wenn ich froh bin, dass es so war. Es hatte sicher mit der
verschwundenen Euphorie nach der Rückkehr aus dem Austausch zu tun.
Vielleicht war ich damals einfach ein bisschen zu sehr in die USA
verliebt und das war nun abgeklungen. Ich sah nun die Nachteile eines
Auslandsjahrs dort und die Nachteile der Landes im Allgemeinen. Das
soll Euch allerdings KEINENFALLS davon abraten, für einige Zeit in
die USA zu gehen, ich denke nur, zu mir passt das Land eher nicht so,
auch wenn ich immernoch bei Berichten von Urlaub/Auslandsjahren dort
oder beim Gedanken an einiges ziemlich Sehnsucht nach diesem Land
bekomme.
Nach einigen Woche kam von meinen
Eltern die Idee, ich könnte ja auch nach Großbritannien gehen. Und
ich merkte, eigentlich will ich dieses Auslandsjahr schon noch. Wenn
auch vielleicht etwas anders.
Ich habe mich also relativ bald
hingesetzt und im Internet recherchiert. Ich war auf unzähligen
Websites von großen und kleinen Organisationen, habe Bewertungen
gelesen und Qualität und Preise verglichen. Die nüchterne
Enttäuschung nach nicht allzu langer Zeit: Entweder waren die
Organisationen zu schlecht, zu teuer, oder beides.
Schon wieder aus der Traum vom
Auslandsjahr?
Nein.
Meine Mutter und ich haben uns dann
nach Möglichkeiten umgesehen, das ganze privat(er) zu organisieren.
Haben die Stadt meiner Schule angerufen und gefragt, ob da vielleicht
etwas ginge, mit der Partnerstadt in England. Haben Freunde nach
Bekannten in England gefragt. Nichts. Die Partnerstadt hatte kein
Interesse, sonst ließ sich auch Niemand auftreiben.
Ich redete irgendwann mit meiner
Englischlehrerin und von ihr kam der Vorschlag, einfach Schulen
anzuschreiben, und diese (natürlich typisch englisch durch die
Blume) zu bitten, mir bei der Suche nach einer Gastfamilie behilflich
zu sein. Ein englischer Bekannter meiner Mutter empfahl uns die
Webseite „http://www.goodschoolsguide.co.uk/“.
Dort konnten wir Informationen über viele Schulen in England
bekommen.
Schließlich schrieben wir 6 Schulen in
der Region Cambridge an. Cambridge war uns als besonders hübsche
Studentenstadt empfohlen worden.
Eine der Schulen bot die Möglichkeit,
dort das internationale Abitur zu machen und war uns deshalb
besonders aufgefallen.
Von einer Schule bekam ich eine Absage,
von vier Schulen kam bis heute keine Antwort. Eine Schule meldete
sich mit einer Rückfrage wegen meines Alters. Die Schule mit dem
internationalen Abschluss schien nicht gänzlich abgeneigt.
Allerdings taucht hier das nächste
Problem auf. Ich bin mit 5 in die Schule gekommen und deshalb in
einer anderen Klassenstufe als mein Jahrgang. In England geht aber
alles strikt nach Alter. Von meiner Klassenstufe aus gehörte ich in
England in die „Lower Sixth“, die erste der zwei Klassenstufen
des Colleges. Altersmäßig aber in die letzte Klassenstufe einer
„Secondary School“, die Klassenstufe in der ein Abschluss zu
vergleichen mit dem deutschen Realschulabschluss gemacht wird. (Nach
dieser Stufe bietet sich für alle englischen Schüler die
Möglichkeit, die A-Levels, das Abitur, zu machen.)
Beide Klassenstufen kann man an dieser
Schule besuchen. Wenn man in die „Sixth Form“ möchte, bewirbt
man sich direkt bei der Schule, anderenfalls muss man sich bei der
„Local Authority“ einer Art Schulbehörde anmelden.
Diesen Weg wies uns nun die Schule. Wir
beschlossen, nun eben zu versuchen, mir ein Jahr in der Secondary
School zu ermöglichen, zwar ist das internationale Programm nur teil
der Sixth Form was für mich dann Schade war, aber da ich zurück in
Deutschland sowieso ein Jahr wiederholen würde, machte es zumindest
insofern keinen Unterschied.
Wir kämpften uns also durch Berge von
Bewerbungsunterlagen. Einen Teil davon mussten wir ausfüllen, einen
Teil aber auch meine Schulleiterin.
Meine Mutter machte einen Termin mit
der Schulleiterin aus. Diese erwähnte, dass eine Lehrerin an unserer
Schule vor einiger Zeit in Cambridge unterrichtet hatte und
versprach, dieser Lehrerin unsere E-Mail Adresse zu geben, mit der
Bitte, sich zu melden.
Wir schickten die Unterlagen an die
Local Authority. Diese wollte eine Adresse in Cambridge wissen und
die hatten wir natürlich noch nicht, da wir hofften, die Schule
würde uns helfen, ein Gastfamilie zu suchen, wenn ich erst
angenommen war. Schon wieder standen wir vor einem Problem.
In der Zwischenzeit meldete sich die
Lehrerin, von der meine Schulleiterin erzählt hatte, bei uns.
Die große Überraschung und unser
Glück: Die Lehrerin hatte an der Schule unterrichtet, an der ich
mich beworben hatte!
Von da an lief alles sehr gut. Die
Lehrerin rief bei der Schule an und ermöglichte mir, in die Lower
Sixth zu gehen. Von der Schule bekamen wir Informationen über eine
Agentur, die in Cambridge Gastfamilien für Studenten und Schüler
sucht, „Cambridge Host Familys“.
Ein Problem war nur noch die Suche nach
einem „Guardian“. Weil ich noch nicht 16 bin , wenn ich nach
England gehe, brauche ich einen gesetzlichen Vormund. Wir fanden eine
Frau, die sich dazu bereiterklärte über die Schwester einer
Freundin von mir, die ein Au-pair Jahr in England gemacht hatte.
Die Schule nahm meine Bewerbung an.
Irgendwann kam auch die Zusage der Host Family Agentur.
Jetzt muss mein Auslandsjahr nur noch
beginnen.
cool
AntwortenLöschenHi Svenja,
AntwortenLöschenmein Name ist Alexander Eser und ich arbeite für eine Online Marketing Agentur. Einer unserer Kunden (http://www.hillwalktours.de) möchte seine Deutsche Präsenz etwas ausbauen und Wanderbegeisterten die Möglichkeit geben Wandertouren in England, Schottland und Irland bequem zu buchen.
Ich wollte kurz nachfragen, ob es eventuell möglich ist hillwalktours.de auf deiner Webseite zu verlinken? Eventuell in einem kurzen Beitrag, Artikel (alt oder neu spielt dabei keine Rolle) oder auch nur als gelisteter Partner (oder auch gerne an einer anderen Stelle)?
Unserem Kunden liegt die Natur sehr am Herzen. Deswegen könnten wir uns zum Beispiel ein Modell vorstellen, bei dem wir dir Promo-Codes zukommen lassen und bei jeder erfolgreichen Buchung würden ca. 20-25 Euro an einen guten Zweck deiner Wahl gehen (Naturschutzgebiete, Trinkwasserinitiativen etc.). Wir sind aber auch für einen anderen Vorschlag gerne offen.
Falls das für dich eventuell interessant wäre, würden wir uns sehr freuen, denn wir denken das wäre eine Win-Win Situation für alle Beteiligten. Du kannst mich gerne jederzeit unter alexander.eser@netpadrino.com oder 0176/77693996 erreichen, falls du eine Frage hast.
Vielen Dank und freundliche Grüße,
Alexander Eser